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Die Politik unternimmt zusehends Anstrengungen, sich über den Faktor "Kultur" Identität und ein unverwechselbares Profil zu verschaffen. Kunst und Kultur werden bemüht, Image-Bildung zu leisten. Wie die Politik dabei vorgeht ist mehr als fragwürdig. In Linz zum Beispiel setzt man am Ende des 20. Jahrhunderts verstärkt auf den Neubau repräsentativer Kulturbauten. Man muß vermuten, daß diese überholten Konzepte keine Antwort auf die Herausforderungen des Informationszeitalters und schließlich eines neuen Jahrtausends sein können. Gleichzeitig kommen die nach wie vor steigenden Kulturbudgets in erster Linie den größeren Kultureinrichtungen der öffentlichen Hand zugute, während bei mehr oder weniger gleichbleibender Dotierung der zuständigen Ressorts im freien Kunst- und Kulturbereich die Förderungen stagnieren.1 De facto bedeutet das eine Kürzung der Mittel, da Anzahl und Aufkommen von Förderansuchen zunehmen, und sich nicht nur die Indexsteigerung, sondern auch steigende Belastungen, wie z. B. Werkvertragsregelung, Sozialversicherungspflicht geringfügig Beschäftigter, Sicherheitsgebühren und der gleichen zu Buche schlagen. Kompensiert wird die Misere durch maximale Selbstausbeutung, und freie KünstlerInnen und Kulturschaffende bewegen sich am Rande des Existenzminimums. Geht die Förderung der Hochkultur zu Lasten der freien Kultur? Wenn auch seitens der Kulturpolitik oft dementiert, muß diese Frage eindeutig mit "Ja!" beantwortet werden. Neubauten von Musiktheater und "Neue Galerie neu" bis hin zum "Kulturpark" werden durch ihren erhöhten Bedarf an laufenden Kosten zwangsläufig Engpässe in den Kuturbudgets verursachen — unter Hintansetzung der Bed¨rfnisse der Freien Szene. Daraus läßt sich ein neuer, aber auch alter "Kulturkampf" erkennen. Nicht vom Kulturkampf der FPö, dem Kampf gegen die Kultur, ist hier die Rede, sondern von einem Verteilungskampf um Ressourcen, der das Ungleichgewicht zwischen traditioneller "Hochkultur" und neuen Kunst- und Kulturströmungen thematisiert. Unter der Annahme, daß vor allem aus der Freien Kunst- und Kulturszene, die sich mehr produktiv und weniger reproduzierend mit den gesellschaftlichen Verhältnissen auseinandersetzt, wesentliche Impulse und Innovationen für neue Entwicklungen in der Kultur kommen, kann eine Reduzierung oder ein Gleichbleiben zugunsten "Repräsentativer Kultur" nicht akzeptiert werden. Ein gewichtiges Argument für die verstärkte Förderung freier Kunst und Kultur kommt von der Politik selbst mit der Verlagerung des gesellschaftlichen Managements in Richtung "zivile Gesellschaft". Die Freie Szene hat über die Jahre hinweg immer wieder vorexerziert, wie eine politisch und innovativ denkende und handelnde "zivile Gesellschaft" funktionieren kann: Selbstbestimmtes Handeln, kritische Auseinandersetzung mit den Bedingungen der Gesellschaft und öffentliches Agieren. Wenn nun die "zivile Gesellschaft" forciert wird, so sind die Rahmenbedingungen für eine solche herzustellen, und zwar - unserer Meinung nach - durch den Staat und nicht durch die Wirtschaft. Und dies bedeutet einen Appell an die Politik, die Bedürfnisse und Anregungen einer Szene mit jahrelangen Erfahrungen in diesem Feld ernst zu nehmen. Die öffentliche Hand strengt dementsprechend auch Diskussionsprozesse an. Als österreichische Kommune beispielhaft, arbeitet die Stadt Linz an einem Kulturentwicklungsplan, die Sektion Kunst im Bundeskanzleramt erstellt ein Weiszbuch zur Reform der Kulturpolitik in österreich, und auf Ebene des Landes Oberösterreich wurde schon vor Jahren der Landeskulturbeirat eingerichtet. Demokratische Prozesse, die jedoch bei genauerem Hinsehen Skepsis hinterlassen. Letztlich entscheidet die Politik.
Kurzer Abriß zur momentanen Situation in Sachen Kunst- und Kulturförderung:
Die Kulturförderungen der Europäischen Union tragen nur zu einem kleinen Teil zur Realisierung von Kulturprojekten bei. Geringe Budgetausstattung und komplizierte Einreichverfahren führen dazu, daß nur rund 15 % der eingereichten Projekte zum Zug kommen. Der vorliegende Vorschlag für ein neues Förderprogramm "Kultur 2000" wird dem vom kulturellen Sektor dringend artikulierten Korrekturbedarf der EU-Kulturförderung bei weitem nicht gerecht. Die KUPF fordert deshalb gemeinsam mit dem kulturellen Sektor und dem European Forum for the Arts and Heritage (EFAH): im Rahmen des neuen Kultur 2000 - Programms für mehrjährige Kooperationsabkommen und innovative Projekte ein Budget von mindestens 250 MECU bis zum Jahr 2004 zur Verfügung zu stellen, sowie durch die Strukturfonds der Union die Förderung des Zusatznutzens (Beschäftigung, soziale Integration, Kooperation mit den osteuropäischen Staaten, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, etc) der von Kulturprojekten ausgehen kann. Letzteres in enger Kooperation mit den zuständigen Stellen bei Bund, Land und Stadt.2 Der Bund hat bereits Anfang der 90er Jahre im Hinblick auf die Bedeutung der freien Initiativen in der Kunst- Kultur- und Medienentwicklung bewußt adäquate neue Abteilungen und Fördertöpfe eingerichtet. Jetzt überdenkt der Bund seine Kulturförderpolitik. Beabsichtigt ist von Gießkannenprinzip und Strukturförderung ausschließlich zur Projektförderung überzugehen. Mit dem derzeit in Diskussion befindlichen Weiszbuch strebt die Kunstsektion eine Reform der Kulturpolitik in österreich an. Die IG Kultur reagierte darauf mit der Herausgabe von "Klimawechsel - Für eine neue Politik kultureller Differenz", in dem der schon zwei Jahre andauernde Prozeß innerhalb der Szene der autonomen Kulturarbeit in einen kulturpolitischen Forderungskatalog mündete. Die IG-Kultur österreich fordert für den Budgetvoranschlag des Jahres 2000 eine Anhebung des operativen Budgets der Kunstsektion, das für zeitgenössische Kunst und Kultur gewidmet ist, auf öS 2 Mrd. Das Kulturbudget 99 des Landes Oberösterreich verdeutlicht ebenso den Trend: es setzt verstärkt auf Hochkultur, bzw. Repräsentationskultur. Die Erhöhung des Budgets geht zu Gunsten der Finanzierung von Umbauten des Offenen Kulturhauses, des geplanten Musiktheaters und des Landesmusikschulwerks.3 Die steigenden Kosten bei landeseigenen Einrichtungen beeinflussen den Finanzierungsspielraum unabhängiger Einrichtungen, Initiativen und direkte Kunstförderung. Die Stadt Linz ist dabei, einen Kulturentwicklungsplan zu erarbeiten, der die Leitlinien der städtischen Kulturpolitik fÜr die nächsten 10-15 Jahre festlegen soll. Darin wird erklärt: "Bei selbstverständlicher Wahrung des kulturellen Erbes und seiner qualitativ hochstehenden Pflege gilt es also, die Kreativität und das Innovationspotential der lokalen und regionalen Initiativen, Gruppen und Institutionen zu fördern, sich mit allen zeitgenössischen Ausdrucksformen von Kunst und Kultur sowie mit internationalen Erfahrungen und Tendenzen offen auseinanderzusetzen." Mitten im Entstehungsprozeß des 'Kulturentwicklungsplans' stellt die Stadt Linz mit dem Beschluß der Bauten "Musiktheater" und der „Neuen Galerie neu" die Sinnhaftigkeit des von ihr in Auftrag gegebenen 'Kulturentwicklungsplanes' inhaltlich in Frage (siehe Zitat oben).
Kulturentwicklungsplan Linz "Der Kulturentwicklungsplan soll vor allem der "Entwicklung einer linz-spezifischen kulturellen 'Corporate Identity' und der Ermunterung und Förderung von kulturellen und künstlerischen Ideen dienen. "Die zunehmende Städtekonkurrenz im Europa der Regionen erfordert die Herausarbeitung und Stärkung einer unverwechselbaren Identität".4 DER KULTURENTWICKLUNGSPLAN ERÖFFNET FÜR DIE STADT LINZ DIE EINMALIGE CHANCE, NEUE AKZENTE ZU SETZEN UND SICH AUCH NATIONAL UND INTERNATIONAL KLAR UNTERSCHEIDBAR ZU POSITIONIEREN. NUN GILT ES, DIE GESETZTEN SCHRITTE MIT ARS ELECTRONICA, DEM EUROPÄISCHEN KULTURMONAT UND DER FÖRDERUNG DER STÄDTISCHEN FREIEN SZENE KONSEQUENT WEITER ZU ENTWICKELN. Wenn die Stadt Linz ihre bisherige Kulturpolitik ernsthaft überdenken und sie schließlich neu positionieren will, muß sie vor allem auch neue Akzente bei der Vergabe von Förderungen setzen, d.h. Überarbeitung der Förderrichtlinien, und Erhöhung der Mittel. Es gilt, einen erweiterten Kunst- und Kulturbegriff umzusetzen. Prozeßorientierte Entwicklungen und die dafür notwenigen Strukturen, Kunst und Kultur im Bereich der neuen Medien sowie die Eigenkreativität und -produktivität der Freien Szene sind zu fördern. Weiters sind der internationale Austausch sowie der "Export" von Linzer Kunst und Kultur zu unterstützen. Die Freie Szene richtet ihren Appell an die Stadtpolitik, die Förderung in diesem Bereich der freien Produktion und der freien Einrichtungen zu verstärken. Linz kann sein Profil am ehesten unterscheidbar von anderen Kulturstädten machen, indem es auf das eigenschöpferische Potential dieser Stadt setzt. Das Reservoir an KünstlerInnen in dieser Stadt scheint mehr als ausreichend, um Linz tatsächlich über die Kunst eine eigene, unverwechselbare Identität zu geben, im Sinne eines Profils der Vielfalt, fernab der Hoch- und Prestige- ist gleich Event-Kultur, welche im übrigen - da von anderen Städten nicht unterscheidbar - eine Nivellierung und damit Abwertung zum Ergebnis hätte. Es gilt, Freiräume zu schaffen, in denen Entwicklung und Umsetzung des kreativen Potentials ohne Druck von außen möglich ist, in denen ein Diskurs um Kunst sich aus der Kunst heraus entwickeln kann, ohne, daß die lähmende Wirkung des kulturpolitische Dilemmas in diesem Land, in dieser Zeit diesen nicht nur hemmt, sondern von vornherein verhindert. Es gilt, die oft zitierten "Freiräume" nicht nur mit großen (politisch wirkungsvollen) Worten in den Raum zu stellen und damit deren Vorhandensein zu behaupten, sondern solche tatsächlich zu schaffen und ideell aber vor allem materiell, also finanziell, zu fördern.5 Daß Förderung der Freien Szene Früchte trägt, davon hat die Stadt Linz schon selbst profitiert. Man denke nur an die gelungenen Einbindungen heimischer KünstlerInnen beim internationalen Festival Ars Electronica, LinzKunst KunstLinz und zuletzt bei Job Net Gen Fun beim Europäischen Kulturmonat.
Um WAS geht es? Es geht um einen klaren Auftrag an die öffentliche Hand, entsprechende Produktions- und Rahmenbedingungen für die Freie Szene herzustellen und sie nachhaltig zu fördern. Bedingungen, die es ermöglichen, daß kreative Kräfte in Linz arbeiten und sich verwirklichen können. Für die Freie Szene geht es darum, daß die in der Praxis gewonnenen Erkenntnisse im Kulturentwicklungsplan berücksichtigt werden, um die notwendigen grundlegenden Voraussetzungen zu schaffen, die den Fortbestand und ein konstruktives, ein kreatives und aktives Arbeiten sichern. Dazu gilt es folgender Punkte:
Netzwerkkultur Das Internet zeigt auch noch eine andere Tendenz in der Kulturentwicklung auf. Der BenÜtzer kann aktiv und passiv die virtuelle Bühne betreten. Die Aktionsräume verlagern sich bis in die Privatheit der Wohnung. Andererseits verlagert sich in der städtischen Kultur die Bühne zunehmend aus den klassischen Zentren, Präsentationsstätten in den öffentlichen Raum. Bühne und Publikumsbereich verschmelzen auf einer Ebene, und nicht selten wird das Publikum zur Akteurin. Sowohl Bühne als auch Zentrum, Akteure und Publikum befinden sich in einem Auflösungsprozeß. Kunstwerke werden zu Kommunikationsanleitungen. Ein Begriff wie "Kultur für alle" verwandelt sich in "Kultur von allen".
Unabhängigkeit der Freien Szene,
Schaffung von Freiräumen,
Symmetrie der Geschlechter
Strukturförderung
Förderung freier Medienprojekte
Wider die Selbstausbeutung!
Prozeßorientiertes Schaffen
Internationalisierung der Linzer Kunstszene
Nachwuchsförderung Einstiegsförderung
1. IMPULSTOPF FREIE SZENE NEU jährlich 20 Millionen Förderung neuer Projekte, Strukturen und Arbeitsplätze, die das Umfeld der heimische Szene stärken, Förderungen der Produktivität der heimischen Szene, die zum Kunst und Kulturaustausch beitragen, und die Internationalisierung und den Export heimischer Kunst und Kultur anregen. Dieser Topf soll die Erneuerung und Erweiterung von Kultur- und Kunstprojekten vorantreiben. Es geht darum, die Entwicklung der heimischen Innovation und Kreativität abseits des bestehenden Marktes zu fördern. Die Richtlinien bzw. Kriterien zur Vergabe von Förderungen unterliegen entweder der Gemeinnützigkeit, oder der Innovation im Sinne eines erweiterten Kunst- und Kulturbegriffes, mit Schwerpunktsetzung auf Medienprojekte sowie Maßnahmen zur Internationalisierung der unabhängigen Kunstszene. Grundprämissen für diese Förderungen sind die Gewährleistung von selbstverwalteten Strukturen, besondere Berücksichtigung von Frauenprojekten und Nachwuchsförderung. Dazu ist die Einrichtung zweier neuer Töpfe vorzunehmen, die insgesamt mit 20 Millionen Schilling dotiert sind. Das sind die Töpfe "Förderung innovativer Projekte" und "Förderung Freier Strukturen" mit einer verstärkten Förderung der bestehenden Einrichtungen der Freien Szene. Diese beiden Töpfe sollen öffentlich ausgeschrieben, und die eingereichten Projekte durch einen Beirat 6 empfohlen werden. 1.1 Förderung innovativer Projekte jährlich 10 Mio. PROZEß - PROJEKT - PRODUKTION - ENTWICKLUNG Schwerpunkte der Förderung: * Produktionsorientierung (Schwerpunkt nicht Reproduktion oder Konsum) längerfristige, prozeßorientierte Projekte, Projekte die nicht der Logik medialer Verwertbarkeit folgen. * Contentorientierung (Diskurs über gesellschaftliche und technologische Veränderungen, kritische Auseinandersetzung mit dem Stellenwert von Kunst und Kultur in der Gesellschaft, Thematisierung marginalisierter Bereiche). * Forschungsorientierung (Auswertung jenseits der PR, Risikokapital für Experimente, Laborcharakter) Projekte deren Auswertung nicht in Zuschauerzahlen erfaßbar ist. 1.2 Förderung freier Strukturen jährlich 10 Mio. RAUM - PERSONAL - PRODUKTIONSMITTEL - WARTUNG - OVERHEAD 1.2.1 AUFBAU VON NEUEN STRUKTUREN Schwerpunkte der Förderung:
* Innovationscharakter (Technologie Medien,....) Für die Entwicklung und Professionalisierung der Freien Szene bedarf es eines Umfeldes. Das sind diverse Stationen unterschiedlichen Formats, die einerseits durch Vermittlung und öffentlichkeitsarbeit, andererseits organisatorisch und produktionstechnisch eine Vielzahl von Projekten unterstützen sollen. Das können aber ebenso auch Dokumentations-, oder Koordinationstellen sein. Diese Projektbüros, die sich unterschiedliche Aufgaben stellen, bilden Kristallisationspunkte innerhalb der Freien Szene. Einzelne KünstlerInnen oder Künstlergruppen kooperieren mit diesen Einrichtungen. Dadurch wird auch der Diskurs gefördert und zur Auseinandersetzung innerhalb der Szene angeregt. 1.2.2 VERSTÄRKTE FÖRDERUNG DER BESTEHENDER EINRICHTUNGEN Diese Förderung versteht sich als Aufstockung zu den bereits bestehenden Föderungen des laufenden Betriebs dieser Einrichtungen und Organisationen.
Die Fabrikanten 0,2 Mio.
KV Kapu 0,5 Mio.
perspektiva kulturservice 0,45 Mio.
Radio FRO 0,85 Mio.
servus.at 0,7 Mio.
Stadtwerkstatt 0,6 Mio
Theater Phönix 1,2 Mio Das Theater Phönix fordert eine adäquate Erhöhung der Jahressubvention, um vor allem im personellen und strukturellen Bereich seit Jahren dringend notwendige und immer noch ausstehende Verbesserungen vornehmen zu können und den o.e. Mehraufwand durch Werkvertragsregelung etc. in Zukunft von vornherein ausgleichen zu können; um die Unabhängigkeit hinsichtlich der Gestaltung des Spielplans und letztendlich die Freiheit der Kunst und damit der KünstlerInnen im Theater zu schaffen, ist es dringend notwendig, daß die öffentliche Hand ein Künstlerisches Budget mit integrierter Ausfallshaftung schafft. Fazit: Der Bund, das Land Oö und die Stadt Linz werden um Sonderfördermittel ersucht, die dazu beitragen, die Altlasten aus der Werkvertrags- und Dienstvertragsituation abzubauen und ein Künstlerisches Budget einzurichten. Aus oben geschilderten Gründen ist das Theater Phönix dazu nicht aus eigener Kraft in der Lage.
Time'sUP 0,75 Mio Für die strukturelle Aufrechterhaltung der Homebase im Hafen für 2 Halbtagsjobs, für 150m2 großen Veranstaltungraum, Digitales Ton- und Videostudio, Grafikstudio, Elektronikwerkstätte, Fotolabor, die Mechanische Werkstätte, 1 Gastatelier, 1 Schlafkoje laufen die Infrastrukturkosten derzeit auf ca 900.000 ATS, die ausschließlich über Projekte aus dem In- und Ausland finanziert werden. Die Projektsubvention der Stadt Linz betrug im Jahr ´98 150.000 ATS
Kindercirkus Sobini 0.4 Mio
Allgemeine Forderungen zur Verbesserung der Lage AN DIE SUBVENTIONSGEBER: Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz bereits bestehender Projekttöpfe: "Die Anzahl und das Aufkommen der Förderansuchen im Kulturbereich erhöht sich zunehmend bei mehr oder weniger gleichbleibender Dotierung der zuständigen Ressorts. Gleichzeitig gibt es teilweise drastische Reduzierungen des operativen Budgets der Abteilungen der Kunstsektoren und der Kulturämter, auch auf Gund der nachvollziehbaren Verpflichtungen zu steigender Kontinuität der Förderung von mittleren und größeren Einrichtungen."7
a) Verstärkte Berücksichtigung neuer Organisations- und Arbeitsformen Daher erscheint es auch absurd, daß sich der Subventionsgeber hartnäckig dagegen wehrt, mit seiner Subvention auch Künstlerhonorare zu unterstützen; (wohingegen er diese bei der Organisationsform des Kulturvereines akzeptiert).
b) zu den Ankaufsbudgets
c) zu den Beiräten Wenn Beirat, dann Transparenz: bei der Bestellung der Beiratsmitglieder und bei der Entscheidung über Realisierung oder Ablehnung von Projekten, weiters öffentliche Beiratssitzungen und Rotationsprinzip bei Beiratsmitgliedern. Beiräte haben nach dem Prinzip des "Aktivbeirats" (analog zu den Beiräten der Kulturinitiativen-Abteilung, Kunstsektion) vorzugehen. 8
d) Kunst- und Kulturvermittlung:
e) Schaffung eines Kunst- und Kulturvermittlungsfonds: AN INSTITUTIONEN UND SUBVENTIONSGEBER:
a) Schluß mit zentralistischer Strukturmegalomanie – Zusammenarbeit der Institutionen mit der Freien Szene nur in Form von Auftragsarbeiten. Offene Zusammenarbeit auf Projektebene – Offene Darlegung der mittelfristigen Ziele der Institutionen, sowie der beabsichtigten Planungen (inhaltliche Schwerpunkte, die gesetzt werden sollen)
b) Kunst am Bau Aktuelle Formen öffentlicher Kunstäußerungen machen auch in diesem Bereich der Kunstförderung und Kunstvermittlung neue Organisationsmodelle notwendig. Ziel ist die Lösung dieser Kunstformen von den räumlichen und zeitlichen Kriterien der Baugebundenheit. In der Folge ist das Hochbauamt der Stadt Linz von seiner Verantwortung für Kunst am Bau zu entbinden. Die für Kunst am Bau vorgesehenen Budgets (2% der jährlichen Baukosten der Stadt) können stattdessen in einem Pool verwaltet werden. Aus dem heraus können sowohl Kunst-und-Bau-Arbeiten, aber gerade auch interventionistische, politische und prozessuale Projektkunst in öffentlichen Räumen, jenseits der Vorgabe der Bauverträglichkeit und Ortsgebundenheit, finanziert werden. Neben Transparenz der Entscheidungsverfahren, wie Kommissionsentscheidungen und offenen Wettbewerben, ist auch sicherzustellen, daß die Kunst-am-Bau-Budgets in diesen Pool gelangen. Wobei auch "halböffentliche" Institutionen wie SBL oder öBB etc ihren Verpflichtungen nachzukommen haben.
c) Bestellungen von Führungspositionen in öffentlichen Institutionen
Linz, 21. Jän. 1999
in Zusammenarbeit mit den Beteiligten verfaßt
von Gabi Kepplinger, Just Merit, G. Huber
1 vgl. Seite 34, Klimawechsel. Für eine neue Politik kultureller Differenzen, Hrsg: Gerald Raunig, IG Kultur österreich, Dez 98. (back) 2 Syivia Ammann, EU-Beauftragte KUPF (back) 3 vgl. Oö Landeskorrespondenz, PK "Kulturbudget 1999" (back) 4 Kulturentwicklungsplan, Grundlagenentwurf, Vorwort Dr. Reinhard Dyk und Dr. Franz Dobusch (back) 5 Harald Gebhartl und Alexander Kraus, Theater Phönix (back) 6 siehe Positionspapier: Allgemeine Forderungen… c)zu den Beiräten (back) 7 siehe dazu: Klimawechsel. Für eine neue Politik kultureller Differenz S. 34 (back) 8 siehe dazu: Klimawechsel. Für eine neue Politik kultureller Differenz S. 41 f. (back) 9 nachzulesen in o.k. ortsbezug: konstruktion oder prozeß? - Materialien, Recherchen und Projekte zum Problemfeld "öffentliche Kunst", hrsg. von Hedwig Saxenhuber/Georg Schöllhammer; 1998 edition selene, Wien (back) |