Manuel Schilcher
Date: Mon, 30 Nov 98 11:02:20 -0400

>Frisch aus Ljubljana zurückgekehrt, stelle ich mit relativ wenig >Überraschung aber nicht ohne Ernüchterung fest, dass sich die hiesigen >strukturen weiter an ehemalige ostblockphänomene anpassen. >Was mich grundsätzlich ja nicht unbedingt stören würde, nur fehlen mir die >offiziell ausformulierten fünfjahrespläne, die mir konkret sagen was ich >denn nun zu tun habe.

Just
ruf dir in erinnerung als wir im Juni ueber die Gruendung einer KuenstlerGewerkschaft sprachen. Und mit all der Erfahrung in den Jahren wunderts dich doch nicht das sogar die Institutionsenbene in Linz schneller ist sich zu formieren als es die Kuenstler und KuenstlerInteressensvertreter es schaffen?

>Aber vieleicht schafft der KulturEP ja da auch noch abhilfe. ;-)

> >Aber zum anlass:
>ich blättere durch die OÖN und stelle mit staunen fest, dass die Frau
>Kitzmantel von einer geschaffenen KunstAllianz, die die große Verbrüderung
>und Solidarisierung der Kunstschaffenden bewerkstelligt, polemisiert.

> und das Ganze liest sich ungefähr so:
>1. >Institutionen>
>2.künstlerischen Institutionen>

- Kanns sein das da nur um die Aufteilung der naechsten Budgets, Y2K - geht? Und die Frage darf man Teil des Kartells werden, sind die Kuenstler schon bereit bei den "grossen" Summen mitzunaschen? Und hat Kultur Kunst nicht mehr Noetig? Foerderung von Image-Kultur und StadtProfilierung in der Kunst nur als parameter benutzt wird wie, die druckerei fuer die folder, der Jindrak fuers buffet etc.

Fordere weiterhin, wie beim ORF - 50% des Budgets soll jede Institution selbst aufstellen. Wuerde eine gute summe freimachen fuer selbsstaendige Projekte, Gruppen.

> >Ich weiß schon, daß ich mir jetzt den Vorwurf des Sezierers einhandle, den
>Vorwurf dass wir nur gemeinsam gegen den "kulturkampf von rechts" vorgehen
>können etc.etc...

Welcher KulturKAmpf von Rechts -(oder Links) oder ueberhaupt, wer kaempft den heute noch fuer sowas wie kultur oder kunst?

> >Aber so eine einseitige Solidarisierung "von Oben" verordnet hätt ich mir,
>selbst unter Einbeziehung des einen oder der anderen Hampelfrau, viel eher
>im ehemaligen Ostblock erwartet, der sich mir viel offener und der eigenen
>Problematik bewußter präsentierte in diesen letzten Tagen, wohl auch, weil
>niemand irgendwas groß rosarot färben muß.

Detto, dann zu hoeren: schickts mir eure ideen damit ich euch anstaendig vertreten kann -- Total absurd -- wenn wer da drinnen sitzt dann weil er selbst auch vorstellungen hat und konzepte die was taugen, aber nicht als pseudosprachrohr um die quotenTussi zu spielen (tussi im sinne von szenevertretung, nicht als frau ;-)) wer bitte soll das ernst nehmen -- wann faengt diese kleine gruppe vonn leuten mal an (kuenstler-union -whatever) selbst spielregeln aufzustellen, selbst in die offensive zu gehen, selbst oeffentlichkeit zu definieren, und nicht dauernd zu betteln in irgendwelchen staendevertretungen praesent zu sein.

Ich wuerde eine Interessenvertretung von Kuenstlern sehr begruessen, allerdings nur unter der bedingung nicht bereits vorexerzierte spielregeln jetzt als kuenstler-gemeinschaft nachzuexerzieren, sondern ueber neue distributions, pr und foerderungssysteme nachzudenken-- nicht wie bekomm ich das maximum aus dem grossen sack des weihnachtsmann ohne das er mir boese ist, sondern zu ueberlegen wie kann ich hannukah einfuehren. (soll heissen, als community eine eigene plattform entwickeln die mich representiert und foerdert)

> >Aber ich war ja immer schon der Meinung, daß Österreich dem Comecon hätte
>beitreten sollen, weil wir da alle viel mehr gelernt hätten, vor allem
>wenn´s um Diskussionskultur geht.
>
>mit ewiggestrigen und komplett unsolidarischen
>grüssen
>
>Yust Merec
>

Ich glaub das die einzige alternative zum vorhandenen eine community entwicklung ist die sich gegenseitig hilft, das diese nicht unbedingt sich dem personen Angebot aus Linz decken muss, ist das zweite kapitel, das sie es gar nicht muss ist sogar sicher

Gruesse
manuel CEO

PS an Just
zurueck aus Las Vegas versteh ich jetzt mehr ;-)