Ein-Satz
Jugend in Literatur für Jugendliche

Was will der Autor Ihrer Meinung nach sagen?

Literatur für Jugendliche war noch vor wenigen Jahrzehnten in erster Linie zielgruppenorientierte Literatur, die sich z.B. hinsichtlich der literarischen Formensprache oder des Gattungsspektrums von der Belletristik für Erwachsene unterschied und in Jugendbuchverlagen publiziert wurde. Sie stand zwischen der Kinderliteratur und der Erwachsenenliteratur und paßte da wie dort nicht so richtig hinein. Das betraf den Umgang mit dem Text im Verlag, das Buch in der Buchhandlung und schließlich das Buch bei den LeserInnen: Jugendliteratur publiziert zwischen Bilderbüchern, Erstlesebüchern und Kinderbüchern, im Verkauf bei eben diesen plaziert, von Jugendlichen kaum gelesen. In den letzten Jahren hat sich das langsam geändert, die aktuellen jugendliterarischen Texte der avancierten Art unterscheiden sich nicht mehr grundsätzlich von Titeln aus der Belletristik für Erwachsene. Das Thema, der Gegenstand ist das einzig grundlegend verschiedene.

"Jugendliteratur" ist eine Jugend thematisierende, eine jugendliche Lebenswelten vergegenwärtigende, eine mit jugendlichen Probelmen nicht nur beiläufig, sondern zentral sich auseinandersetzende Literatur." (Hans-Heino Ewers) Die Bandbreite all jener Texte allerdings, die als Jugendliteratur verstanden werden können, ist enorm breit.

Es ist eine Kunst

Im Zentrum der vom internationalen Institut für Jugendliteratur und Leseforschung, Wien, fachlich konzipierten und von der Stadtwerkstatt, Linz, gestalteten Ausstellung stehen als Kernstücke Bücher und Texte unterschiedlicher Länge. Die Auswahl gibt einen Überblick über die wichtigsten Genres und Typen innerhalb der Jugendliteratur, berücksichtigt werden in erster Linie Titel aus der Produktion der 90er Jahre. Um jugendlicher Realität gerecht zu werden, werden die Texte in jenen Zusammenhang gestellt, in dem sie sich tatsächlich befinden: Jugendliteratur ist Teil der Jugendkultur. Jugendkulturell relevante Erscheidungen rund um Text, Musik und Bilder bilden daher den Rahmen. Die BesucherInnen können selbst aktiv werden, Texte schreiben, Zusammenhänge auch spielerisch herstellen.


GESTALTUNG:

Die Künstler Norbert Artner, Astrid Esslinger, Peter Hauenschild, Franz Xaver konzipierten eine Installation im Verständnis von Rolling Art™ *. Kunst, die, wenn sie auftritt, auch etwas bewegt. Den Stein der Weisen ins Rollen bringen, dem Ball das Fliegen lernen und der Jugend das Lesen...

* Rolling Art™, siehe: Ray Kelly, Begründer der Rivington School New York.