frame:
Die permanente Diskussion über Überwachung und Kontrolle wird stets
unter der Voraussetzung geführt, dass Ursache und Wirkung, Kontrollierende
und Kontrollierte getrennt sind und ein direkter Zusammenhang kaum erkennbar
ist. "frame" überwindet diese
Hürden und ermöglicht es dem Individuum, in beide Rollen gleichzeitig
zu schlüpfen und Überwachung aus einer Metaebene zu erleben.
Der überwachte (halb-)öffentliche Raum wird durch Markierungen sichtbar
gemacht, das Bewusstsein des Beobachtetwerdens wird verstärkt. Durch
die optische Hervorhebung werden Denkprozesse angeregt, die in dieser Weise
ansonsten nicht stattfinden.
Die Benutzer müssen jetzt selber entscheiden, ob sie das überwachte
Areal betreten und setzen sich mit den daraus resultierenden Konsequenzen
auseinander. Mithilfe des am Ort des Geschehens installierten Monitors, welcher
das von der Spycam übertragene
Bild zeigt, kann man dem Beobachtetwerden entfliehen und selber zum Beobachter
werden.
Parallel zu der Auseinandersetzung mit Thematik der Überwachung wird
hier auch das voyeuristische Verlangen, das Interesse am Beobachten anderer
und das Bedürfnis, als Beobachter selbst nicht entdeckt zu werden, ad
absurdum geführt.