vergleich von haider mit hundsbemmal. liegt sagen wir mal aufm gehsteig, sagen wir, wir befinden uns in wien, ein hundsbemmal. von den lieblingen der bewohner der häuser entlang den gehsteigen dortselbst dargebracht, den hunden, den lieben, ist es ein hundsbemmal, aber eben auch ein denkmal der zuneigung, mit dem hund rausgegangen, dass er sich erleichtern kann, dass es ihm leichter geht und dann, die bemmal, die kleinen würschtln bleiben zurück, noch warme, frische würschtln aus dem inneren des geliebten hundes, ein zeichen von vergangener erfülltheit mitten im öffentlichen raum. nun liegt das bemmal da. es steigt jemand hinein und ärgert sich, wischt den hundsdreck an der kante eines nahegelegenen granitsteingevierts ab, das für einen baum die grenzen dessen oberen erdreichs abgibt. die bewohner wissen, wo ihre bemmal herumliegen. sie steigen nicht hinein. sie sehen, dass der fremde in die falle getappt ist, in die selbständigen reste aus dem innersten ihres lieblings, er hat die falle und ihre wirkung unterschätzt, nicht einmal damit gerechnet. das wird ihm eine lehre sein, noch lange wird er den geruch des innersten des lieblings in der nase haben, wird sich mit dem runterwaschen plagen, wird diesen geruch vielleicht nie mehr vergessen. stoppt die zuwandererflut. wenn der vranitzky kommt, dann weiss er schon von die bemmal, geht ihnen ausm weg, sagt pfui, geht um die nächste ecke und scheisst selber hin.
hermann wurzer


November 96


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