IC "SALZBURGER SPORTWELT-AMADÉ"
ÖBB/Züge:
Die Illusion klassenlosen Reisens hat durch die Wiedereinführung des
"Schnellzug-Zuschlags" einen weiteren Riß erlitten, ab 2.
Juni sind sämtliche Euro-City-Züge auch für 2. Klasse-Reisende
zuschlagspflichtig, ausgenommen davon bleiben vorerst die heißgeliebten
Pendler. Auch Züge in österreichischen Relationen, f.e. Wien-Bregenz,
werden nunmehr als Euro-City-Züge geführt. Zeitliche Änderungen
im Taktgefüge der Westbahn, damit verbundene Abfahrtszeitverlegungen
(auch auf anderen Strecken) sowie Fahrplankorrekturen zwischen Bunt- und
Rechenstift, das alles und noch vieles mehr ist in den Fahrplänen der
Bundesbahn enthalten. Das Angebot bleibt, zu bestimmten Zeiten und in nicht
wenigen Relationen, durchaus zufriedenstellend, die knapp 10%ige Tageskilometerkürzung
verstärkt bestehende Mängel im Tagesrand- und Wochenendverkehr,
Rücknahmen von regionalen Zugleistungen untertags ergänzen in
durchaus spürbarer Weise das Kürzungsprogramm. Im Tarifbereich
wird das Umwelt-Ticket von der Vorteils-Card (mit Zusatznutzen, oba ned
fia mi) abgelöst, zusätzliche Destinationen beim City-Star-Ticket
und zur Abrundung eine attraktive Neuerung, das "1 Plus Ticket":
ein Vollzahler + bis zu fünf Mitreisende, die 50% Ermäßigung
in Anspruch nehmen können, weitere Details -wie spezielle "Kinder"-Ermäßigung-
am Schalter.
Aus Platzgründen Kürzung auf ein Beispiel für meine Behandlung
der einzelnen Strecken. 14 d, Linz-Summerau: Rimini (D 1274/1275) ist ein
Stück näher gerückt, die saisoniert geführten Direktverbindungen
in die Tschechei sind bis einschl. 28.9. eingeplant. Z 3801, erster Frühzug
ab Summerau, verkehrt 20-18 Min. später, Reduktion von Zugleistungen
im gesamten Wochenbereich, der an A geführte Z 3828, Linz ab 22.45,
entfällt ebenso wie Z 3806, täglich ab Linz 7.57, in dessen Lage
(+3) nunmehr an C ein "Radzug" verkehrt. In den Haltestellen Selker
und Lest-Neumarkt bleiben nur mehr einige Regionalzüge je Fahrtrichtung
stehen.
BUSVERKEHR (Post/Bahn):
Auch hier rückt das leidige Thema Geld immer mehr in den Mittelpunkt,
bedingt durch ähnliche Strukturen wie bei den Bundesbahnen im Bereich
Schiene. Dementsprechend sehen auch die kommenden Fahrpläne für
den Bereich OÖ aus: Einsparungen von Kursen an Sonn- und Feiertagen,
vielerorts auch an Samstagen, vor allem die schulfreie Zeit betreffend,
und damit verknüpft weitere Rücknahme von Kursen während
schulfreier Lagen quer durch die Wochentage, in wesentlich geringerem Ausmaß
auch gänzliche Streichung von Tages- und Berufsverkehrsverbindungen.
Weitergehend zu beachten sind Abfahrtszeitverlegungen, Fahrzeitkürzungen
sowie "Kurs-Schwankungen", d.h. Streichung schwach frequentierter
Kurse bei gleichzeitiger Einrichtung neuer Kurse in geänderter Lage,
um auf herangetragene (oder vermutete) Bedürfnisse einzugehen und Angebotseinschränkungen
entgegenzuwirken. Die tatsächlichen Streicher sind nicht ident mit
jenen Leuten, die sich innerhalb der Verkehrsunternehmen um die Gestaltung
der Fahrpläne bemühen.
Post: auf der Kfl 2232 (Freistadt-Linz) ein ziemlich stark veränderter
Fahrplan mit etlichen Kursverlegungen. Im Bereich der Kfl 2090 Einstellung
sämtlicher Sonn- und Feiertagskurse zwischen Alberndorf und Linz.
Bahn: Mit Fahrplanwechsel verkehren auf einigen von Steyr ausgehenden
Linien speziell auf einen Betrieb abgestimmte Früh- und Spätabendkurse
(nicht nur) für Berufsfahrer. Zur bereits per 01. Mai durchgeführten
Einstellung von Schichtbussen, die entlang der Kfl 2025 verkehrten und von
Pendlern aus dem Raume Wels benutzt wurden, folgender Nachschlag: die Einstellung
ist bedauerlich, keine Frage, und was Herr Richard Schmitt jun. in der Kronenzeitung
vom 12. Mai zum Thema "betrogene Pendler" ausgeworfen hat, kann
ohne weiteres als manipulativ kalkulierter Schwachsinn bezeichnet werden,
legte es der hetzende Herr doch darauf an, den Eindruck zu erwecken, die
einstens mit OÖVV-Jahreskarten fahrenden, mangels Alternative aufs
Auto zurückgeworfenen Pendler müßten sich nicht nur ihre
Busverbindungen in die Haare schmieren, sondern auch das Geld für die
infolge der Kurs-Streichungen zuviel bezahlten Monate. Und davon kann nun
wirklich keine Rede sein.
STERN & HAFFERL:
Stern & Hafferl betreiben nicht nur Bahnlinien, sondern auch Buslinien
sowie den Schiffahrtsverkehr auf dem Attersee und unterhalten in Gmunden
den kleinsten Straßenbahnbetrieb der Welt. Übrigens betreiben
auch die ÖBB Schiffahrtslinien, z.B. auf dem Wolfgangsee, aber das
nur so nebenbei.
Auf der Lokalbahn Linz-Eferding-Waizenkirchen verkehrt ab Fahrplanwechsel
in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag (und
an einigen zusätzlichen Tagen) ein Nachtzugpaar, Z 68094 ab Eferding
23.35, Z 68095 ab Linz Lokalbahnhof 0.20. Die "Haager Lies" schaut
etwas beleidigt aus der Wäsche, weil an Sonn- und Feiertagen ab 02.06.
nur mehr zwei Zugpaare zwischen (Wels-)Lambach und Haag am Hausruck unterwegs
sind.
Auf den Strecken Lambach-Vorchdorf und Vorchdorf-Gmunden kann das Angebot
im Vergleich zum auslaufenden Fahrplan als gleichwertig angesehen werden,
da und dort gibt es Zeitkorrekturen und auf der erstgenannten Strecke darüber
hinaus gravierendere Veränderungen (z.B. durchaus nachvollziehbare
Zugzusammenlegungen, aber auch Verlängerungen von Zugläufen),
die insgesamt den Eindruck der Gleichwertigkeit zulassen. Der Fahrplan der
Bahnlinie Vöcklamarkt-Attersee wirkt im Verhältnis zum Vorjahr
etwas zerrupft, je 2 Zugzusammenlegungen durchgehender Züge, dafür
einige saisoniert geführte, für Herrn Schweizer, einen Stammkunden
der Atter...bahn, völlig unverständliche, Züge zwischen St.
Georgen i.A. und Attersee kennzeichnen vergleichsweise das aktuelle Fahrplanbild.
Wie`s bei Stern & Hafferl mit der Abdeckung von Verlusten aus der Erbringung
gemeinwirtschaftlicher Leistungen -öffentlicher Verkehr, im besonderen
Nahverkehr- ausschaut, weiß ich nicht; das wäre ein Themenbereich
für einen ohnedies in nächster Zeit ins Auge zu fassenden Artikel
über dieses Unternehmen. Fest steht, daß auch S & H nicht
in der Lage sind, die von ihnen betriebenen Bahnen verlustfrei zu führen
und die Gretchenfrage, ob Stern & Hafferl Nebenstrecken der ÖBB
bei gleichem Standard bezüglich des rollenden Materials unter Berücksichtigung
der Anschaffungskosten für diese Fahrzeuge tatsächlich kostengünstiger
führen könnten, stelle ich ohne die Versuchung einer Antwort in
den Raum.
Schiffsverkehr:
Auch auf Donau, Traunsee, Hallstättersee.
Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.
E. K.