e d i t o r i a l
Mütter im Kaffeehaus...
...in der Straßenbahn - nein, ich habe nicht vergessen,
daß es biologische Erscheinungen wie Väter gibt, aber mir kommen
im wirklichen Leben meistens Mütter unter, die mit ihren Kindern so
umgehen, als ob sie Dompteusen wären, die in der falschen Manege gestrandet
sind. - "Jérôme, nein", "Jérôme,
bleib' da", "Jérôme, greif' nichts an", "Jérôme,
hör' auf" - ständige künstliche Anspannung, um ein
freundliches, neugieriges, lebendiges und dabei umsichtiges Kind ohne nachvollziehbaren
Grund einzuschränken.
Die Mutter samt etwa 3-jährigem Jérôme und zweitem, vermutlich
einjährigen Kind hat in der Zwischenzeit das Lokal verlassen. Der
Bildausschnitt verblaßt langsam, die Untertitel - auch zur eigenen,
zwiespältigen Geschichte des Umgangs mit den Kindern meiner Lebensfrauen
- bleiben vorerst lesbar.
Aus dem Unternehmen hillinger: OÖN-Chefredakteur Köppl hat um
rechtsstaatlichen Beistand angesucht (siehe S. 10), vielleicht kann er
jetzt wieder ruhiger schlafen. Gute Nacht, besser gesagt "Guten Morgen",
Herr Köppl.
Wir werden demnächst, nicht nur im Hinblick auf die Auseinandersetzung
mit Hans K. ein Streit-Konto eröffnen, schließlich müssen
wir dem Umstand Rechnung tragen, daß wir nicht zahnlos sind.
Einblick in die Arbeit an dieser Zeitung ermöglicht der Tag der offenen
Redaktion am 16. März, was so beginnt, kann nur im Lebendigen Linz
enden und ist dennoch ernstgemeint.
Erich Klinger