STROBO-FLASHBACK

Autechre - Kern/Wöginger-Phalanx - Marc Broom, STWST. 8.4.
Mystery Rave 3 - Speedy J., Monika Kruse et al: Viehversteigerungshalle Wels. 12.4.
Crookylin Dub Consortium, 4.4. Posthof

Haha, Mystery Rave, haha, Nummer 3. Eines rundum supi Samstags: Mit Party(ausgeh)laune beschlagene, traurige Augen haften im Bonjour-Tristesse Strom & die Ohren schlackern ob des abturnenden Geschmacks, mit dem der Jockey seine Gäste (Zwangsleben, das) das Arschwasser gefrieren läßt. Natürlich ist es zu laut. Natürlich drückt der Schuh. Natürlich schneit es draußen. DA, plötzlich, DIE Idee: Schwupp, schon war er da der hillinger-geht-aus-kallender, mit Rat & Tat. Spät wars schon & dann der Tip: Mystery Rave. Perfekt. Ab nach Wels! Geduldigt chillen, bis die Security die Kassen schließt Erfahrungswert: fast immer um 4 Uhr). Dann steht man drinnen, in der Viehversteigerungshalle. Die achte oder neunte Raver-Generation hüpft - schüchtern, aber doch - zu ganz nettem (Retro-)Techno (die Anfang-der-90iger-Klasse um Jeffi Mills & Roberto Hood wurde in druckvoller Manier gedroppt), während die "alten" Hasen (Generation zwei bis drei, vielleicht) die Chill-Outs bevölkerte und lascheste Laune an den Tag legten. Poppers um 250,- und der obligatorische Führerscheinkurs um 13.990,-. Die Lichter blinkten recht aggressiv & das Musik-Bett blieb nicht unbenutzt. Ganz nett, das.

Autechre, die Elektro-Minimalisten mit Gratwanderungen entlang der Trends, sogenannt (bevor diese solche sind/als solche wahrgenommen werden), begeisterten den/die, der/die mit groovigen Grooves etwas anzufangen weiß. Keine leichte Kost, aber das steht ja überhaupt nicht zur Diskussion. Ihre Tracks verstehen es mit dem Epizentrum des Hirns direkt zu kommunizieren, auch wenn sie den (Herzschlag)Rythmus des direkten 4/4 Technos eher meiden. Abgespeckte Songstrukturen mit tiefen, blubbernden Sounds & dem enormen Druck von Live-Techno. Das Licht blieb, dankenswerterweise, genauso minimalistisch; was beim, doch brav erschienenen, neugirigen Publikum (Szene-gewichse, das), welches sich eher in Rockgefilden wohlzufühlen schien (verständlich, daß das Licht & die Art des Anti-Posings einige verwirrte (bestätigte?) Gesichter zurückließ). Zumindest mein Arsch hat gewackelt. Kern & Wöginger, die Godfathas Of Darkness wußten innerhalb des zuckendes Lichts den Sturm in Bewegung zu halten. Elendiglich genial.

Wumsti, das Dublin Crooksortium, ha, zog eine gelungene Bühnenshow ab; ein Theaterstück, fast, in Dubhausen. Eine kreischende Mädchenklasse, aus Frankreich (?), gab dem kleinen Saal im Posthof ein passendes Ambiente. Zwischen Jungle, Dub, HipHop & Ragga wurde gelungen hin- & hergeswitcht. Für meinen Geschmack, zumindest, hätten die betagten Herren länger auf dem Kanal Drum&Bass bleiben können. Aber Sie wissen ja, das Kabelprogramm. Zu besudern gilt auch noch, das sich alle viel zu früh verpisst haben. Wahrscheinlich in die warme Stube, zum Kabelfernsehen.
Hier, in dieser Zeile, befinden wir uns schon 5 cm unter dem Schlußstrich: Der sagen will: Leutln mocht's wiada mehr Partys!
Ein Satz vom Gerri (Copyright inklusive): Say It Loud, I'm Conformist & Proud! Freßt Eure Scheiß-Herzen, bis ihr Schrauben scheißt, Ihr Fucker!
Zacharias Zahlklingel

Diverses

Raus aus der Wohnung, hinein ins Nachtleben: Der April beginnt mit Fußball, das kleine Linzer Derby: die Landesligaclubs AUSTRIA TABAK und ASKÖ DONAU LINZ treffen am Freitag, dem 4.4. aufeinander. Schön, wenn mensch mit dem Schiedsrichter direkt über Fehlentscheidungen streiten kann. Am Samstag dann MUFF POTTER und ARTIFICIAL PESTICIDES bei uns in der KAPU, besonders viele Leute haben sich nicht in die Kapuzinerstraße verirrt, doch die, die da waren erlebten eine schöne Punk-Rock Nacht. Am Dienstag, dem 8. April zu AUTECHRE in die STWST, Electro-Amis ohne Licht, das Publikum starrt auf eine dunkle Bühne, einige wenige Menschen tanzen. Anfangs beherrscht mich Langeweile, als ich mich zu den Tanzenden geselle, merke ich erst, was die "Auf-die-dunkle-Bühne-Starrer" versäumen... Mittwochs am besten ins THÜSEN TAK, Bier um 25 öS, das nennt mensch Leben. Donnerstag, 10.4.: wieder in die STWST, wo heute gleich zwei Veranstaltungen stattfinden: HEILIGENBLUT im STROM, und ein Exil-Unifest mit JUSTINE, für mich ist das eine zu hippieesk, das andere zu jazzig, also gehe ich zum Radio FRO Studio und höre Didi´s Sendung an, ruhigere elektronische Musik, schade, daß es noch nicht über den Äther geht, sonst wär ich wohl zu hause geblieben. BUT ALIVE und F.Y.P. am Freitag, 11.4.: endlich mal im KAPU-Saal wieder so richtig schwitzen. Am Sonntag dann ins HOLLYWOOD NAZI PLEX (oder so), STAR WARS schaun. Schön wieder einmal von MitbürgerInnen wie ein Sechsköpfiges Genschaf angestarrt zu werden, Punk´s not dead.
daniel


mai97

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