"Als wäre die Kommerzialisierung des einstigen Hoffnungsträgers
Internet noch nicht bedauernswert genug, gibt es noch die Gruppen, denen
das Internet aus verschiedenen Gründen ein Dorn im Auge ist. Beispielsweise
wachen die Zeitungen langsam auf und merken, daß über's Netz
schneller, umfassender, billiger und demokratischer berichtet werden kann
als über den zeitraubenden und unnötige Ressourcen verschlingenden
Weg des Drucks einer Zeitung, die am nächsten Tag ohnehin wieder im
Müll landet. Daß das Internet der natürliche Feind der
Zeitungen ist, schlägt sich dann in apokalyptischen Schlagzeilen wie
"Rechtsprobleme mit Kinderpornos im Internet werden bedrohlicher"
("Der Standard") nieder. Auch von Neonazi-Propaganda im Internet
berichtet der Journalist oft und gern. Die Methode, die Konkurrenz zu denunzieren,
scheint aufzugehen und regulierungsfanatische Politiker (hierzulande in
diesem Zusammenhang eher bei der SPÖ zu finden als bei den anderen
Parteien) sehen die Möglichkeit, endlich mal wieder ihr Image aufzupolieren.
Leute, die ein First-Level-Domain nicht von ihrem Arsch unterscheiden können
und denen autonome Entscheidungsstrukturen und der Begriff "Selbstverantwortung"
ohnehin den Angstschweiß auf die Stirn treiben, sagen wieder einmal
"Jugendschutz" und meinen "Kontrolle": der Bürger
muß eben von der Wiege bis zur Bahre geschützt werden. (....)
Auf der rechtlichen Seite gibt es in Deutschland bereits ein "Multimedia"-Gesetz,
das Haftungen der Internet- oder Webpage-Provider regelt, in Österreich
läuft gerade ein Prozeß gegen die BBS Blackbox, um die Frage
zu klären, inwieweit der Betreiber eines Online-Dienstes für
die übertragenen Inhalte verantwortlich ist (was in etwa der Frage
entspricht, ob der Generaldirektor der Österreichischen Post ins Gefängnis
muß, wenn jemand eine Briefbombe verschickt)."
Den ganzen Artikel gibts nachzulesen im brandneuen EX-DIGEST Nr.22 mit
Kraftwerk-Story, Asylbewerberalltag in Österreich, Gangsterfilmen
aus Fernost, Comics, Sabotage am Arbeitsplatz, Dr. Bison, Descendents und
vieles mehr.
Um 30.- erhältlich bei TROST, VEB SACRO,
oder Postfach 703, 1061 Wien.