Begehrliche Kirche

Matti Link, Sommer 95
Und wieder einmal muß ich ihm recht geben, diesem meinem feisten Lieblingspfäfflein, diesem kurzatmig-hechelnden und stets stark transpirierenden Koloß aus Wahrhaftigkeit der Kirche, die da besteht aus totalitärer Machtausübung und grenzenloser Sinnenfreude (das Beschlafen und Begrapschen von untergebenen Jünglingen zählt sowieso zum Kapitel Machtausübung als auch zum kirchlichen Hedonismus). "Mir ist in meiner Beurteilung jede Stimme zuviel, die gegeben wird." sagte Krenn zum Kirchenvolksbegehren, das da forderte das Zölibat abzuschaffen und diverse Erleichterungen im ach so schweren Kirchenleben einzuführen.

Jawohl, jede Stimme ist zuviel für diesen Schmonzes. Ich liebe sie, diese Krenns, Groers, Küngs, und wie sie alle heißen, die die Kirche so wollen, wie sie wirklich ist und nicht so, wie sie von diesen liberalen Täuschlern und Tarnern immer dargestellt wird. Das wahre Wesen dieser Kirche manifestiert sich in der Politik ebendieser Kirchenväter, die da immer als Fundamentalisten und Hardliner denunziert werden. Alles andere ist Ablenkung, ist Täuschung, ist Lug und Trug. Kirche ist Terror, Mord, Raffgier, alle die was anderes behaupten, oder via Volksbegehren durchsetzen wollen, verschleiern nur diese Tatsachen. Tatsachen, die kirchengeschichtlich tausendfach belegt sind.

Daher kann ich die Forderung eines Freundes nur unterstützen: Der Zölibat soll nicht abgeschafft werden, jenen, die eine geistliche Karriere einschlagen wollen, sollten die Eier abgezwickt werden. Dies entspräche mehr der Kultur und Politik dieser Organisation, und mancher würde vielleicht doch überlegen, auch diesen Schritt zu tun. Ein entsprechendes Volksbegehren würde meine Unterstützung finden.