Albert Hofmann: "LSD - Mein Sorgenkind"

dtv/Klett-Cotta, öS 132,-

von Phil Esel , Feb.95
Rave on, kleiner Kosmonaut! Rase durch Deinen eigenen Weltraum! Dieses kaleidoskope Farbenspiel! Die Musik! Ich weiß, ich weiß. Aber vergiß` bitte nicht ganz auf uns, denn jede Party ist einmal zu Ende. Statt After Hour und Chill Out kann auch ein Bärenschöpfer Buchstabensuppe schrecklich bewußtseinserweiternd wirken. Schlau machen, und quasi den Beipackzettel, Arzt oder Apotheker zur vorhergegangenen Nacht konsultieren.

In "LSD-Mein Sorgenkind" beschreibt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann, wie er Mitte der vierziger Jahre, in vorerst unfreiwilligen Selbstversuchen, die Wirkung einer neuartigen Lysergsäureverbindung feststellte. Nach einer vorübergehenden Verwendung im rein medizinischen Bereich, wobei Delysid (LSD 25) besonders in der Psychiatrie Anwendung fand, machte dieses Medikament eine schnelle und steile Karriere als psychedelische Droge. Durch Personen wie Timothy Leary (e-mail: timleary@well.sf.ca.us) wurde LSD integraler Bestandteil der im Blühen befindlichen Hippiekultur. Die Reise in den inneren Weltraum geriet zur notwendigen Selbsterfahrung einer ganzen Generation.

Nebst der ausführlichen Dokumentation einiger Trips, schildert Hofmann unter anderem persönliche Begegnungen mit Timothy Leary und Aldous Huxley. In dem durchaus unterhaltenden Buch geht Hofmann aber auch auf psychotische Reaktionen ein, wobei er die negativen Auswirkungen seiner Kreation kurz aber aufschlußreich erläutert.

Herr Ober, ein Bier bitte. Oder besser ein Glas Wasser.