BREAK THE CHAIN!

von MARVEL Comics/MARVEL Music
feat. Voice and Music of KRS-ONE!

Es geht um folgendes: SEE IT! HEAR IT! Wenn man ein Comic außer lesen und anschauen noch dazu hören kann ist das natürlich eine Spaßverdoppelung (Gibt es, zur Spaßverdreifachung, schon Comics mit Rubbelduftblatt, die man auch riechen kann?). Marvel-Music (!) sorgt für ein sehr gelungenes Werk zum Sehen/Lesen und eben Hören. Die Kombination von Kyle Baker's Artwork und KRS-ONE';S (!!!) Stimme und Musik geht total auf. In dieser Weise wird ja die Art ein Comic zu konsumieren (was ich für meinen Teil eher selten tue), über den Haufen geworfen. Deine Lesezeit ist beschränkt: Lege die Kassette ein, schlage das Heft auf: Konzentration...Startknopf drücken, und los!!! Komm' in die Welt von Big Joe Krash aka KRS-ONE und seinen Freunden. Der Inhalt ist total im Kris Parker-Style gehalten: Sei positiv und zerreiß die Kette, lerne von deiner Familie, pflege deine Kultur du bist besser als "Sie" dir sagen. Das als Message vor einer Story mit schulschwänzenden Kids die von Joe eines besseren belehrt werden. Ein Besuch bei Großmama Granny bringt Licht in die gemeinsame Geschichte. Bis auf daß die Musik der guten Granny zu laut ist (und: "Well, how y'all expect to learn with all that BOOM BOOM BOOM goin' on?"), erkennt man, daß die gleiche Herkunft ermöglicht ein gemeinsames Ziel zu verfolgen (unsere Vergangenheit ist nicht einzuschränken auf die Sklaverei, wir haben auch die Ampel erfunden, etc.): sei positiv, und...s.o.

Zu Kyle Baker's exzellenter Artwork gibt es als Extrasuperbonus noch 2 exklusive Lieder von KRS-ONE (Break the Chain und So much greater), die's alleine schon wert sind. Wer hätte das gedacht?

Huckey


DAS EWIG DIFFERENDE UND DAS WAHRE DISPERATE

Urbane Großstadtschreibe und die Suche nach der Frau an sich a.k.a. Literatur für herzblutende Country & Western-Novizen, gelesen und für supergut befunden von Didi Neidhart

Nach der Einleitung kannst du gerne darüberlesen, aber sei dir sicher, die Qualen des Beichtstuhls bleiben auch dir nicht erspart. Schwitz, bis der Schweiß zu Blut wird.

Jedenfalls hat Thomas Palzer (bekannt von Zündfunk/BR2, Capriccio bzw. Kultur Report/Bayerisches Fernsehen und der"Musik Macht Politik"-Doppelconférence mit Thomas Meinecke) gerade zwei Bücher veröffentlicht, die, dumpf gesprochen, reinknallen wie bester Pop und dir die Haut abziehen wie eine Flasche Bourbon, falls du nicht auf Armutschkerl machst und die Jukebox der tiefen Seele den Vokuhilas überläßt.

"Hosenträger. Nachrichten aus der Welt von Gestern" heißt der Sammelband mit Zündfunk-Texten Palzers (und Vignetten von Michaela Melián), bei dem "60 mal Philosophie im Praxistext" vorgeführt wird. Aber keine Angst. Mit all seinen verblüffenden Wendungen und obskuren Wurzelgeflechten ist das Buch eine unterhaltsamen Angelegenheit, bei der nicht g'scheid daher geredet, sondern intelligent kombiniert wird.

Ebenso im, mit doppeldeutig als "Geschichte" untertitelten, Roman "Pony", wo sich ein Thirtysomething ins therapeutische Schreiben, flüchte, um bald festzustellen:

"Ohne Zukunft habe ich mich in die Vergangenheit gestürzt, und jetzt muß ich feststellen, daß ich keine Vergangenheit habe, jedenfalls habe ich nicht die, von der ich dachte, daß sie die meine ist."

Selten wurde Country so auf den Punkt gebracht und noch nie haben sich Karl Valentin und Hank Williams so innig in einem biergetränkten Schädel so gut verstanden.

"Ich habe angefangen, in meiner Vergangenheit bzw. in einem bestimmten Abschnitt meiner Vergangenheit nach etwas zu forschen, von dem ich selbst nicht genau weiß, ob es existiert oder ob es bloß dem Wunschdenken eines Mannes entspringt, der gescheitert ist und der sich mit seinem Scheitern nicht abfinden kann."

Es geht logischerweise um jene obskuren Objekte des Begehrens, die Männern das Leben zu einem Country-Song werden lassen. Wobei hier verflixterweise immer wieder die bange Frage gestellt wird, ob es die Frauen, die sich unser Held aus der Erinnerung zurückholt, wirklich gibt, oder ob wir es hier nur mit einem großen "Hirnwix", wie es Palzer einmal ausdrückte, zu tun haben. In diesem Sinne sei jedem Schnapscowboy noch mitgeteilt, daß es immer einfacher ist "über die Frau zu schreiben, die man begehrt, als über die, die man liebt". Wenn das nicht Country (plus Philosophie-Studium) ist, dann bin ich ein Jazzrock-Fan, der endlich via Hillinger geoutet gehört!

Literatur, die so lässig ist, wie die beste Musik in meinen Ohren und hoffentlich bald einmal in der Kapu auf der Hillinger-ABC-Suppe daherschwimmend!

Palzer

Thomas Palzer: Pony. Geschichte

Hosenträger. Nachrichten aus der Welt von Gestern.


Stephen Jay Gould, "Zufall Mensch"

dtv Taschenbuch

Gilles Deleuze, "Spinoza und das Problem des Ausdrucks in der Philosphie"

Fink Verlag

Was wäre das Leben ohne liebe Menschen, die uns den einen oder anderen guten Tip geben. Wir müßten uns doch glatt alles selbst erarbeiten. So seien wir ehrlich und verlautbaren: "Wir geben Empfehlungen von Empfehlungen". Durch Karl B. kam ich auf ein kurzweiliges Büchl von Stephen Jay Gould,"Zufall Mensch", erschienen als dtv Taschenbuch. Darinnen gehts um Paläontologie und Wissenschaftspublizistik. Ich weiß, ihr faulen Menschen wollt jetzt nicht im Lexikon nachschlagen, aber es ist ein gar feines Buch und es enthält Abbildungen, die wolltest Du Dir schon immer auf den Arsch pecken lassen - von Fossilien, so alt, daß ich eine Seite mit Nullen volltippen müßte. Die Dinger sind sowas von skuril, da versagt jeder Designer.

Im Zusammenhang mit Gerhard D. erwarb ich einen Band des Gilles Deleuze, "Spinoza und das Problem des Ausdrucks in der Philosophie", erschienen im Wilhlem Fink Verlag. Vom guten Szene-Philosophen gibt's hierinnen richtige, strenge, ordentliche (jetzt hab ich Euch verschreckt), akademische Philosophie zu lesen. Vorgangsweise: a) Du willst das Buch unbedingt verstehen und mußt darum noch 10 andere lesen und wirst darob verrückt, b) Du liest es wie eine tibetanische Gebetsmühle - Effekt: Booyaaka!, c) Ein Eingeweihter liest Dir 4-5 Seiten vor, und du hast es drauf.

Willi "Erdmann" Mayrwöger



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Sam Auinger