tekno
von Markus Binder , Jan.95
das licht blendet mich oder nicht. sehen sie auch keinen, den sie bestaunen oder auf einem bildschirm ein bild, das dort nicht hingehört oder auf einer bühne etwas, das keinen platz auf der bühne hat, nur schnelle fotografien, nur kurz das licht reinlassen, eine handlung aus unendlich vielen kurzen momenten und jeder genügt, jeder so belanglos besonders wie jeder andere, die musik in jedem takt so aufgeladen leer wie in jedem anderen, die zerhackten augenblicke sind keine erzählung, diese ganze geschichte ist keine erklärung, ein fuß, die füße bewegen sich und stehen nicht, die hände flattern und drehen sich, die augen öffnen und schließen sich und sehen nichts zum bewundern, jeder beat gibt dem nächsten nach, jeder schlag ein dauernder schlag, jeder moment stundenlang ein moment, kein ort ist dem anderen vorgezogen, kein wort wird einem anderen vorgelogen, allein für alle, alle nicht allein, zusammen auseinander, machen muster muster oder machen muster strukturen, die sich verändern, mobile strukturen aus konkreter kommunikation, körperlicher abstraktion, wiederholbar, veränderbar, vertretbar, permanente reflexion, flüchtige konzeption, soziale situation, kein satz wird vorgesagt zum nachsagen, keine ikone trägt was vor zum nachtragen, das kalb ist verschwunden, um das und um dessentwillen getanzt wird, keine frauen für kostümierte männer, keine männer in männerkostümen, behängt mit instrumenten, uns mit ihren geschichten anschmierend, individualität ausquetschend, expressivität verqualmend, originalität proklamierend, innerlichkeit äußerlichkeit veräußernd, jahrzehnte mit der suche nach dem außergewöhnlichen vergeudend und vielleicht endlich vorbei das und endlich monotone ware, die leere, ein reflektorisches event, aus vielen richtungen, vorsicht überall und klarheit muß sein über die richtung, in dies geht oder schon wieder nur eine weitere form von unterhaltung und beschwichtigung oder, am schluß, täuscht alles, was fasziniert.