abgeschleppt

von Markus Binder , Feb. 95


sagen sie mir eins, sagen sie mir eins, was. er wurde abgeschleppt, wie ein ziviler mensch eben abgeschleppt wird, wenn er falsch parkt. denken sie an ihre familie, hat vorher noch so ein idiot zu ihm gesagt, aber nein, er hat sich falsch hingestellt und darum wurde er abgeschleppt. viele kinder haben auf der straße gespielt, viele leute waren da, niemand regte sich auf, es regt sich ja sowieso nie jemand auf, also was geht uns das an, denkt sich ein jeder und so hat er sich halt dorthin gestellt, der trottel. aber nicht, daß sie glauben, er hätte nicht beobachtet, was sie rundherum alles gemacht und getan hätten. er hat schon gewußt, auf was er sich einläßt. und so ist es dann passiert. er wurde abgeschleppt. beinhart, aber er hat es auch darauf ankommen lassen beinhart. sagen sie mir eins, sagte er. ja, sagte hippi. es ist echt einem jeden wurscht, daß sie mich da abgeschleppt haben. ja, sagte hippi, der ihn abschleppte und sich dachte, wenn er meint. wenn er es so will, soll er es so haben. hippi brachte ihn zur sammelstelle, der abgeschleppte wurde entkleidet und mit strenge dazu gezwungen, ein auto über den hof der sammelstelle zu schieben, allein natürlich. falls er dies schaffen sollte und er schaffte es, brachte ihn hippi zur nächsten aufgabe, dem steinkugelfangen. dabei wurden aus alten kanonen große steine auf den abgeschleppten abgefeuert, die dieser zu fangen versuchen mußte. durch jede kugel, die er fangen konnte, kam er dem erreichen der nächsten prüfung näher. er überstand diese aufgabe recht leicht verletzt und war dadurch für das nun bevorstehende froschfangen gut vorbereitet. er fing im laufe des nachmittags dreizehn frösche, die er anschließend ordentlich zubereitet verkaufen und den erlös der sammelzentrale abliefern und diesen betrag aus eigener tasche verdoppeln mußte. anschließend wurde er gewaschen und durfte sich eine kleidermodenschau aus großer entfernung anschauen. nachher wurde ihm noch ein kapitel aus der straßenverkehrsordnung vorgelesen und dann schlief er ein. so konnte er fast den ganzen tag verbringen, ohne das gefühl zu haben, er hätte die ordnung unnützerweise gestört, der idiot.