AZ-Interview in der Malmoe

Posted: 18th May 2012 by LAZ-Project

In der Mai-Ausgabe der Malmoe erschien ein Interview mit dem Linzer AZ-Projekt:

Politische Diskussionen und Aktionen sollen dort im Mittelpunkt stehen”

Seit mehreren Monaten suchen Aktivist_innen in Linz nach einem geeigneten Raum für ein Autonomes Zentrum (AZ) in Linz. Dieser Prozess wurde bisher mit mehreren Veranstaltung zum Thema begleitet. Grund genug also, um mit einigen Beteiligten ein kurzes Interview zum Stand der Dinge zu führen. Nähere Infos zur Initiative finden sich im Web unter: az-linz.servus.at

Warum braucht es in Linz vor dem Hintergrund bestehender linker und subkultureller Räume ein AZ?

Grundsätzlich hat sich die freie Kunst- und Kulturszene in Linz einige Räume geschaffen, die auch durchaus einen linken Anspruch haben und zum Beispiel eine lebendige alternative Konzertkultur etablieren konnten. Explizit linksradikale Räume, die sich auch als Teil aktivistischer Infrastruktur begreifen, gibt es allerdings nicht. Wir wollen nicht einfach einen weiteren subkulutrellen Raum eröffnen, sondern einen Ort schaffen, der für verschiedene Gruppen und Leute mit linksradikalem Anspruch nutzbar ist. Politische Diskussionen und Aktionen sollen dort im Mittelpunkt stehen und nicht nur auch mal vernachlässigbare Nebenschiene im Veranstaltungsprogramm sein. Wichtig ist uns, dass der Raum niederschwellig zugänglich ist, Entscheidungen treffen wir basisdemokratisch und konsensual, unsere Gruppenstruktur ist offen. Auch wollen wir von staatlichen/städtischen Förderungen unabhängig bleiben.

Ihr habt euch im Zuge von Diskussionsveranstaltungen auch mit lokaler Bewegungsgeschichte und deren Räumen auseinandergesetzt. Welche Kontinuitäten und Brüche gibt es da in Linz?

Linke Raumprojekte gab es in den letzten 30 Jahren eigentlich immer wieder. Seit Ende der 1980er gab es verschiedene Infoläden. Immer wieder entstanden gerade dann neue Läden, nachdem andere aufgegeben wurden. Auf den ersten Blick sehr ähnlich ist vielleicht unser Verhältnis zum Infoladen Treibsand, der im Sommer sein Lokal aufgab. Die Geschichte der beiden Projekte ist also auch hier miteinander verzahnt, aber nicht in dem Sinne, dass wir einfach ein Nachfolgeprojekt wären um die entstandene Bedarfslücke wieder zu füllen. Viel eher wurde wohl der Treibsand durch die neue Initiative ermutigt, ein Projekt das nicht mehr so läuft auch aufgeben zu können – und auch das ist manchmal eine wertvolle Entscheidung.

Abschließend zum Stand der Dinge: Wie schaut es nun konkret mit dem AZ aus?

Geeignete Räumlichkeiten zu finden erweist sich als sehr schwierig, bisher sind wir also immer noch auf der Suche, das ist momentan eigentlich das, was uns am konkretesten von einer Realisierung trennt. Die Mieten in Linz sind relativ hoch und um auch wahrnehmbar zu sein, möchten wir nicht in einer allzu abgelegenen Gegend landen. Dabei ergibt sich vor allem auch ein stadtstrukturelles Problem: das was in Linz als halbwegs zentral und erreichbar gilt, ist angesichts der eigentlichen Größe der Stadt ein winziger Bereich um den Hauptplatz und die Landstraße. Ein einigermaßen gut gelegenes Lokal zu finden ist nicht einfach. Trotzdem sind wir fest davon überzeugt, bald so weit zu sein. Derweil kann mensch sich schon mal auf unsere nächste Soliparty freuen und zwar am 23. Juni in der Stadtwerkstatt – mit Sookee und Yasmo!

Fragen von RH

Comments are closed.