anonyme Ansichtskarte, 24k
Lesen Sie auch die elektronischen Leserbriefe!
Ist ja alles ganz lieb gemeint. Kommt auch irgendwie locker rüber. Locker und doch mit dem nötigen Anteil messerscharfer Intellektualität. Und nicht ohne literarischem Anspruch. Man/frau könnte unter Umständen sogar von literarischer Schwere sprechen. Auf jeden Fall hochbegabt. Und doch kann frau/man sich eines unangenehmen Gefühls nicht erwehren.
Trifft auf die, sich über dreieinhalb Spalten ausbreitenden, hier vorliegenden Satzgefüge eine gar niederschmetternde Kritik zu?
Niederschmetternd und doch so wunderschön formulierbar, daß sie an dieser Stelle einfach festgahalten werden muß: Die literarischen Ergüsse der hillinger RedakteurIn passen sich nahtlos der unsäglichen wie unendlichen Geschichte
"österreichische Nachwuchs-Popmusik-JournalistIn huldigt ihren (zumeist) deutschen (der wahrhaftige und somit einziger ernstrunehmende Untergrund), oder auch wiener (seine poetische Spielart) Vorbildern auf möglichst unoriginelle Weise"an.
Frau mag das natürlich nicht glauben, aber es schreibt sich halt so schön. Ist allerdings nicht so. Nein, nein. Sicher nicht.
Denn während Wiens Poet die einzig echte heimische Rock-Größe in der ersten Hälfte des ihm zugesandten Rundlings (mir fliegen die besonders originellen Wortschöpfungen heute nur so zu) zu entdecken glaubt ("...living in a popsong...", Track 4), beweist hillinger natürlich Eigenständigkeit und legt den Finger gnadenlos auf die ware Wunde: In der zweiten Hälfte, also irgendwo zwischen Track 6 und Track 11 hat sich Bruder Baum versteckt.
Bei soviel beinhartem Aufdeckungsjournalismus nimmt man selbstverständlich auch etwas unoriginelle Wortwiederholungen in Kauf. Dem Autor gehts ja schließlich um größeres und mann wird sicher noch von ihm hören (hoffentlich). Sollte o.a. Befürchtung doch zutreffen, ist`s ja auch nicht wirklich schlimm: Keiner erwartet von hillingerIn die Popmusikrezension neu zu erfinden.
Alles Liebe, Grüße und Bussis,
Andi Russ (Shoot the Dog)
P.S. Objektivität ist schon in wissenschaftlichen Arbeiten nicht ganz so leicht zu handhaben und hat in Rezensionen nichts verloren.
Grüße aus Ostberlin
MR
Ich protegiere meine Umwelt, also bin ich gegen Papierverschwendung. Ich bedanke mich im nachhinein für Ihre Zuhsendung und wäre Ihnen ser verbunden, mir keine weiteren zukommen zu lassen.
Geschichte(n) schreibe ich nicht - ich erlebe sie - und insziniere sie selbst. Also tschüss - ihr Männerwirtschaft
"Euer" Medium
Kniesebein
ist ja auch nicht immer lustig im norden ! danke fuer alles ! hillinger bringt farbe auf die autobahn!
und so schoen grauslich reden tuts ihr auch ?
andreas kupfer
(derzeit manchester ansonsten ooe)
Diesmal keine "persönliche" mail, sondern ein "Leserbrief" an den "Hillinger". Meine Kritik sieht folgendermaßen aus:
1. Matti Link: dieser Mensch ist soooo.. schlau. Leider nicht schlau genug, um zu vermeiden, daß er zuerst Schopenhauer zitiert, dann aber Nietzsche disst. Tja, in der Falle Mr. Link, denn g`scheit wie Sie sind, sollten Sie wissen, daß Schopenhauer so etwas wie ein "Mentor" für Nietzsche war, und die Hälfte seines Schaffens (Friedrichs) ungemein beinflußt war vom Arthur (den mir übrigens auch keiner schlecht machen darf), so auch der Zarathustra, von dem Sie, Hr. Link (heißt man wirklich so?), offenbar kaum ein Wort gelesen haben duerften haben. Aber daran sind Sie selbst schuld.
2. Das EU Tagebuch: Liebste Frau Eugenie Kain, macht es Spaß, sich in Mißerfolgen zu suhlen? Sehen Sie es so, Österreich als EU-Land ist ja noch sehr jung, warten Sie ab. Übrigens: ist eine bestrahlte Tomate eine Chemie-Tomate (und warum?)? Billiger Schlagobers ist ja auch nicht so schlecht, oder?
3. Warum musz ich auf Seite 18 lesen, dasz Urfahr so grauslich und häßlich ist (und das auch zu verstehen, denn seit meiner Kindheit -und schon davor - gibt es eben häßliche Stadtteile, die gab es schon immer und stören mich nicht so, denn: das ist eben die logische Folge unserer Zivilisation, das sollte man irgenwann akzeptieren; mein Schulterzucken ist - so hoffe ich - nicht politisch inkorrekt) um dann auf S.20 "Den Verlust der Häßlichkeit" zu beweinen?. Das verstehe ich nicht, Fr. Kain und Hr./Fr.? sollte ich sagen (Mensch ?)
4. Hr. Krispel (für mich der Rainer), erstens macht die Musik den schlanken Arsch, zweitens bin ich inzwischen bereit, jede Redaktion zu stürmen, die wieder mal den genialen Begemann in den schlanken Arsch tritt (müßt Ihr ja, tut doch der Duller auch, oder?).
5. Um mit Euren Lesern zu sprechen: "Ich finde Euren Kulturverein eigentlich sehr gut. Beim "Hillinger" gefällt mir am besten das EU-Tagebuch. Ich finde aber, daß Ihr bei vielen Eurer Artikel zu viele Fremdwoerter verwendet. Könnt Ihr mal etwas darauf Ruecksicht nehmen?.." Sowas finde ich lustig!
6. Flati schlägt glatt Rilke! Was ein Doppler Wein so alles anrichten kann...
7. Die WWW Site des Hillinger ist schon ok, aber leider etwas fad. Mehr Interaktivität. Im Heft selbst würde ich die "genaue" Adresse angeben, da es einige Zeit dauert, um den Hillinger auch zu finden (im UNI-Gewusel).
Ich finde Euren Kulturverein eigentlich sehr gut...
CAP
Ich finde Unseren Kulturverein eigentlich auch sehr gut...
Bert
Ich beziehe mich auf den Artikel "Aus Bohämischen Tagen"!
Dieser "satirische" Artikel ist eine Beleidigung für jeden Schreibenden. Egal ob Berufs- oder Hobbymäßig (in meinem Fall). Bezeichnungen wie "Zeilenschinder", "Lohnknechte" und "Schergen der Prosa" sind zwar wirksame Killerphrasen, haben jedoch mit Kritik nichts zu tun.
Der so "verurteilte" Skizzenblock ist sehr wichtig, da spontane Einfälle oder einfach Beobachtungen schnell und unaufwendig festgehalten werden können.
Die "Beschreibung" eines Lesenden zeigt, daß Sie sich entweder lusig machen oder nicht wissen, wie man in ein lesenswertes Buch vertieft sein kann.
Verwechseln sie nicht "Sonderling" mit "Individualist"? Nun ja, diese Gattung ist in unserer 0815-Zeit wirklich sehr selten.
Was das "Überlegen was schreiben betrifft", nehme ich an, daß dies stimmt. Sie haben sicherlich erst am Ende des Artikels ÜBERLEGT, anstatt zuvor.
Ach ja, jedes "Thema" verlangt seine ihm Eigene Sprache. Betrunkene Monologe schaffen wohl kaum Respekt! Haben Sie schon mal probiert und die Reaktion getestet? Gespräche schon. Ein Schriftsteller läßt Worte wirken, nicht die von Ihnen gelobten Provokationen.
Literaturwettbewerbe sind für unbekannte Autoren eines der raren Mittel gezielt einzusenden. Bin über diese z.B. in "grenzen der Phantasie" reingekommen. Durch Ausdauer und Qualität.
Weswegen wollen Sie noch unbekannten Talenten, diese Möglichkeit ausreden?
Warum seine Texte von wem Anderen ins Reine tippen lassen? Dafür gibts keinen Grund (außer Gipshände). Wer schreibt, WILL seine Texte von der Skizze bis zum Letzten maschingeschriebenen Punkt SELBST vollenden.
Was hat Bukowski mit Underground zu tun? Sein Werk ist längst etabliert. Sollten Sie mal Underground lesen wollen, so halten Sie sich z.B. an Kathy Acker.
Ich hoffe Sie nehmen nicht übel, wenn ich diesen OFFENEN BRIEF nicht in dem von Ihnen geforderten Underground-Niveau mit Flüchen und Beschimpfungen beende. Obwohl ich mich zum Teil der Undergroundliteratur zurechne.
Ich verabschiede mich
Arnold Reisner (Neon Ästhet)
Lieber Arnold Reisner (Neon Ästhet)!
Leider ist der Verfasser der Ihren Offenen Brief betreffenden Satire leider bis Drucklegung aufgrund einer Tournee seiner Band "Kurort" nicht zu erreichen. Als Redaktionsmitglied möchte ich Ihnen aber fürs erste wissen lassen, daß ich selbst an der Wirkung dieses Textes zweifelte. Doch jetzt weiß ich - "Aus Böhämischen Tagen" ist Satire in Reinkultur. Weil es offensichtlich beleidigt und provoziert. Ich danke für Ihre Reaktion. Und beehren Sie uns doch mal mit einer Probe ihrer "zum Teil... Undergroundliteratur".
Bert Estl