The Future Zone

Die Macher des STWST-Clubs für »alle Mischformen elektronischer Musik«, Fino & Abby Lee Tee, über ihr seit drei Jahren erfolgreiches Konzept.

Wie kam es zu der Veranstaltungsreihe?

Anstoß kam von Flip aus der KAPU, der einen Abend mit einer Reihe zeitgenössischer Artists aus Wien machen wollte. Jedoch war die KAPU zu klein für dieses Vorhaben, platztechnisch sowie auch vom gesamten Aufwand. Deswegen kam er zu uns in die Stadtwerkstatt und erkundigte sich, ob denn bei uns Interesse bestünde, diesen Abend mit zu veranstalten. Der besagte Abend stand unter dem Titel »The Future Sound of Vienna« der an alte Exporte a la G-Stone und Kruder & Dorfmeister erinnerte, nur waren es nun neue Gesichter und neuer Sound, wie der von Gilles Peterson viel gespielte und nun bei Ninja Tune gesignte Dorian Concept, sein Kollege The Clonious, die Twin Towers und DJ Buzz. Genauer gesagt war‘s dann eine Neuvertonung eines alten Sci-Fi Streifens (»Cosmic War of the Planets«). Das war vor nun dreieinhalb Jahren.

Dieses experimentelle, moderne Sound-Konzept, welches an diesem Abend im Vordergrund stand, bewegte uns derartig, dass wir in unzähligen Gesprächen über die Linzer Clubkultur zum Entschluss kamen, dass das nicht der einzige Abend gewesen sein kann, bei dem aktuelle »Off Genre« »Tanz«-Musik im Rahmen einer Clubnacht präsentiert wird. Auf Anhieb fiel uns genügend Programm für die nächsten 30 Nächte ein und wir mussten uns eher am Riemen reißen und fokussiert an die ganze Sache rangehen. Aber eine wichtige Hürde war jedenfalls schon mal geschafft. Der Name unter dem das Ganze geschehen sollte, »THE FUTURE SOUND«, stand fest, wenngleich wir ohne den Einfluss der ersten Party in Bezug auf die Namensgebung eventuell doch einen etwas weniger plakativen gewählt hätten.

Wer war dann in der zweiten Nacht dabei?

Beim zweiten Abend war schnell beschlossen, mit fLako als Hauptact die musikalische Ausrichtung vorgeben zu wollen: Beats, Moderne Bassmusik, experimenteller (Instrumental-) Hip Hop, naja eigentlich alle Mischformen elektronischer Musik. Als Support waren (und sind natürlich) Feux, Kalifornia Kurt und Paul Pre mit von der Partie. Feux und Kurt waren aufstrebende Beatbastler aus dem Umfeld und bildeten ein perfektes Warmup. Paul hatte damals begonnen, seine monatliche Mixserie auf www.paulpre.de online zu stellen und war auch ein Jahr zuvor schon im Rahmen einer anderen Veranstaltung aus unserem Umfeld in Linz zu Gast. Die Mixes sind nach wie vor eine Empfehlung wert und es kommen monatlich neue dazu!

Wer steht hinter TFS?

Wir, Fino & Abby (Lee Tee) waren vom ersten Moment an dabei und tragen das ganze Musikalische, nach wie vor im Gedanken an eine bessere Zukunft in der Linzer Clubwüste. Woifi (wolfgangortner.tumblr.com) machte den ersten Flyer, pausierte dann zwar kurz, ist aber nun seit langer Zeit für das grafische Konzept verantwortlich, welches es schon mehrere Male auf diverse Designblogs schaffte und auch eine unverkennbare Linie mitbringt, die für alle Rezipienten klar erkennbar ist und, wie man merkt, auch anspricht. Weiters zeigt sich Andreea Săsăran für die schöne Video-Dokumentation verantwortlich, man bediene Vimeo & Youtube!

Wer war nun schon aller zu Gast?

Nach nun 33 Parties vergessen wir sicher einige, aber neben den bereits Erwähnten zB.: Shigeto, Nosaj Thing, Floating Points, Low Leaf, Ifan Dafydd, Jameszoo, Slugabed, Om Unit, Kidkanevil, Krts, Comfort Fit, Robot Koch, Eskmo, Cuthead, Long Arm, Hermutt Lobby, Ritornell, Swede:art, Ngoc Lan, Zanshin, Cid Rim, Mieux, Jay Scarlett, Minor Sick,...

Und was wird die Zukunft bringen? Die nächstes Parties?

Die nächste Party findet im Rahmen der Ars Electronica Festival Nightline am 6. Sept. statt, mit dem (noch unbekannten, aber sehr empfehlenswerten) Duo Camila Fuchs (aus London), Anna Leiser (Bebop Rodeo/Wien) und uns beiden als Dj-Support. Und dann freuen wir uns schon auf Airhead (ebenfalls aus London) am 27.September.

Welchen Artist wolltet ihr immer schon einmal einladen, aber es hat bis jetzt noch nicht geklappt?

Da prangt Dimlite an erster Stelle. Wir hätten schon einige Versuche unternommen, die in den verschiedensten Stadien des Bookings scheiterten. Zumindest sind wir da aber auch nicht die Einzigen, was man so hört. Da sind weder Geld noch geografische Gegebenheiten oder dergeichen das Problem, sondern eher der grundsätzliche Unwille, allzu viel live zu spielen. Da der Herr aber so unglaublich gute Musik macht, müssen wir es jedoch wohl weiterhin probieren.

Und zum Abschluss wollen wir noch auf eine andere, aus dem Kollektiv entstandene Reihe verweisen mit dem Titel »turn | table | tennis«. Wie der Name verraten lässt, handelt es sich um Tischtennis und Plattenspieler. Gute Musik genießen und fein Tischtennis spielen.
Mehr dazu aber dann im Herbstprogramm der Stadtwerkstatt & auf FB – turntabletennis

Fino & Abby Lee Tee

PS: Danke an alle Supporter dieser 3 Jahre!

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